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2006

  Ein Reisebericht von Felix H.

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Tag vor der abfahrt: Endlich ist es soweit, wir, Mario (ein Kumpel), Joe (mein älterer Bruder) und ich, Felix stehen vor unserem großen dießjährigen Urlaub. Es soll mit den Enduros nach Kroatien, genauer gesagt nach Tar bei Porec in Istrien gehen. Dort werden wir von der speziell für Motorradfahrer ausgelegten Pension Ines & Hans erwartet. Glücklicherweise hat uns Marios Onkel (Danke Jürgen) seinen alten Ford Transit Motorradtransporter ausgeliehen, den wir am Tag vor der Abfahrt in Augsburg  abgeholen konnten und anschließend mit unseren Enduros und der Ausrüstung bepackt haben. Als Reifen wählten wir alle drei Mefos, hinten Stonemaster und vorne Enduromaster. Mario hatte auf seiner DR 350 einen 120er drauf, Joe und ich auf unseren TT-R´s 130er.
 

Tag 1: Der Tag der Abfahrt, Joe und ich fahren pünktlich um kurz vor fünf ab um Mario im Nachbarort mit den letzten wichtigen Sachen abzuholen. Die weite Anreise konnte also beginnen. Gut ausgerüstet haben wir uns ein Stromwandler von 12V auf 220V eingebaut auf der wir während der Fahrt Marios Notebook mit GPS Empfänger und Navigationssoftware anschließen konnten. Außerdem hatten wir auch noch Boxen am Notebook und dem Stromwandler angeschlossen um Musik hören zu können, da der alte bus nur ein Radio aus der Vorkriegszeit hatte. Die Fahrt ging dann eigentlich ziemlich schnell, da wir wenig Verkehr hatten und uns die Navigation eigentlich kaum Schwierigkeiten gemacht hat. Etwas chaotisch war es nur in Ljubljana, der Hauptstadt von Slowenien und dann in Kroatien, da die Straßen laut dem Navigationssystem ganz anders verlaufen hätten sollen. Als wir dann gegen 15.00 Uhr in Tar ankamen haben Ines und Hans uns erst einmal freundlich in Empfang genommen, und uns anschließend unser Zimmer mit Balkon zur Straße gezeigt, in das wir günstigerweise alle unkomplizierten Dinge, also fast alles, hochwerfen konnten.

Mario beim hochwerfen, am Bus Joe

Nachdem nun alles soweit erledigt war konnten wir es einfach nicht lassen, so wie wir gerade gekleidet waren, eine kleine Erkundungstour zu machen. Doch bereits nach 20 km war bei der TT meines Bruders der Tank leer, er hatte es verplant daheim noch den Stand zu kontrollieren. Also machte sich Mario auf den Weg den  Benzinkanister aus unserem „Servicebus“ zu holen. Nach einer halben Stunde etwa und ca 5 Zigaretten ging es dann endlich weiter, dann auch endlich mal im Dreck.

hier geht es leider nicht mehr weiter

Schnell haben wir festgestellt, dass wir uns eigentlich im Paradies für Endurofahrer befinden, also machten wir uns wieder auf den Weg zur Pension um für morgen unsere erste Tour zu planen. Unterwegs noch kurz beim auftanken gewesen und schon will die TT meines Bruders nicht mehr anspringen, war abgesoffen, ging aber nach ein paar minuten und ca 100 kicks wieder. Dann endlich an der Pension haben wir mit Hans und Timmi, der Sohn von Hans und Ines, der im Frühjahr Tourguide und jetzt (Pfingsten) der Koch vom Biergarten ist unsere morgige Tour besprochen. Anschließend ging es zum Essen, was hier noch relativ günstig ist und dann auch schon ins Bett, schließlich waren wir von diesem langen Tag doch ziemlich angestrengt.

 

Tag 2: Pünktlich um 07.30 standen wir heute auf, richteten uns, frühstückten schnell und machten uns fertig für die Tour. Jetzt gings los zu den Maschinen die wir hinter dem Haus im Biergarten verstecken und absperren konnten (Hans meinte zwar dass es hier eine relativ friedliche Gegend ist und kaum geklaut wird, aber wir fühlten uns mit abgesperrten Motorrädern irgendwie wohler). Ohne irgendwelche Probleme und in voller Montur kamen wir dann gegen 08.30 Uhr endlich weg. Nach nur wenigen Kilometer Straße in richtung Novigrad sind wir dann entlang der Mirna, einem kleinen kroatischen Fluss, zuerst einmal einen 15 km langen Schotterweg gefahren bis wir schließlich richtig Dreck unter die Stollen bekamen.
 
 Erster Umkipper im Schlamm, Joe


meine Stiefel nach dem bergen

Es ging also etwa noch einen km wie auf den beiden Bildern zu sehen im Schlamm weiter, bis wir nach rechts in einen Wald einmündeten. Der Weg nach Visinada. Anfangs war der Weg noch recht schmierig, aber als dann ein Stück bergauf ging, wurde es immer steiniger und schwieriger zu fahren.
 
 

Angekommen in Visinada gab es erst einmal eine Brotzeit und Trinkpause, bis wir schließlich weiter in Richtung Motovun über eine alte Eisenbahnstrecke mit teilweise schneller Passagen und toller Panoramalandschaften fuhren. Das kleine Bergdorf Motovun liegt  270m hoch und ist scheinbar eine Touristenattraktion. Für uns war es aber eher eine zentrale Tankstelle. Also machten wir unsere Motorräder voll, lutschten noch schnell ein Eis und fuhren dann auf der anderen Seite des Dorfes wieder hinunter ins Tal, zur Mirna. Hier entlang des Flusses, so sagte es uns Timmi, wäre ein Damm, den man fahren könnte um sich die nächsten paar km Straße zu sparen. Erstmal war der Damm kaum zu finden,  schließlich entpuppte er sich dann als verwachsene Wiese, die harmlos aussah. So auch der erste km. Jedoch wurde es nach und nach immer matschiger und wir überlegten ernsthaft umzudrehen, was wir dann aber doch ließen und sich als großer Fehler entpuppte da wir uns dann durch ein 5 km langes Matschloch schlagen mussten. Im schweren Kampf mit aggresiven Stechmücken mussten wir ständig unsere Motorräder, bzw über den Weg liegende Bäume bergen. Einzigstes hilfreiches Mittel das wir hatten waren Zigaretten, die die Mücken zwischenzeitlich fern hielten.
 

keine hance mehr, da zu meinem Unglück auch noch der Motor aus ging


 Joe wartet auf das Feuerzeug


zu unserem Glück war der Baum schon zersägt

 

Als wir diese enorm kräftezerrenden sechs km Damm geschafft hatten wollten wir noch weiter in ein verlassenes Dorf fahren, zu dem wir aber erstens den Weg nicht mehr gefunden haben und zweitens Mario mit seiner DR in einer steilen Sackgasse in einem Wald so dumm an einem Stein hängen geblieben ist, dass sein Fußbremshebel um 180° nach hinten gebogen war.

im steilen Wald ankicken 


Der kaputte Hebel, Grund heim zu fahren

Also kehrten wir um, fuhren nach Motovun um wieder über die Eisenbahnstrecke zurück zu fahren. Jetzt hatte sich auch noch das Wetter geändert, es begann zu regnen, jedoch nur im Landesinneren. Auf der Eisenbahnstrecke hat Mario dann auch noch die Schraube seines Kupplungshebels verloren, die wir dann durch eine andere mit zusätzlich viel Klebeband ersetzen mussten. Da es unser erster Geländetag war und wir alle platt waren haben wir uns entschlossen einen Teil Gelände auszulassen und sind erst an der Mirna wieder auf den 15 langen Schotterweg gefahren auf dem man gut auch mal 130 km/h fahren konnte, richtiges Rallyefeeling. In der Pension angekommen zogen wir unsere Ausrüstung aus, duschten erstmal und machten uns dann über die Motorräder, schließlich sollten sie alle ja morgen wieder zuverlässig funktionieren. 

 

  Ein Reisebericht von Felix H.

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