Hallo zusammen,
ich war lange nicht hier aktiv und es ist viel passiert. Womit nicht viel passiert ist, ist mit meiner TT600 R (DJ01). Ich habe mich jedoch entschlossen die Probleme nochmals anzugehen. Es geht mir gar nicht mehr allzu sehr darum, dass ich das Motorrad unbedingt fahren möchte (das natürlich auch), aber es geht vor allem darum, dass ich nun endlich gern wüsste, warum sie bockt.
Zum Sachverhalt:
Ich hatte, seit ich das Motorrad gekauft hatte, Probleme damit. Sie lief, meiner Meinung nach (ich habe keinen Vergleichswert, weil ich sonst nie eine TT600 besessen habe und auch niemanden kenne, der eine hat), nie korrekt und so wie es sein sollte. Sie hat im Schiebebetrieb große Probleme. Wobei auch hier "Rough idling" zu den Fehlern zählt. Das bedeutet konkreter, dass wenn sie im Standgas läuft und ich einen schnellen Gasstoß gebe, sie stark von der Drehzahl fällt und ausgeht oder kurz davor ist, wenn man sie nicht fängt. Dies passiert auch beim Schalten. Überall, wo Gas geben und schnell weggenommen wird. Ich schob zunächst alles auf den Vergaser und eine damit verbundene mögliche Verschmutzung. Ich hatte dann lange keine Zeit, um mich dieses Problems anzunehmen. Also brachte ich sie zu einer freien Werkstatt. Dort wurde festgestellt, dass die Lichtmaschine wohl kaputt sei, mit der Begründung, dass die Zündspule wohl kaputt wäre und die Lichtmaschine überlastet hätte. Ich konnte mir dies nicht erklären. Jedenfalls hatte ich dann bei Motoritz (bei nichtmal mehr eine Schraube kaufen würde) eine Lichtmaschine gekauft, weil eine neue Originale fast nicht bezahlbar gewesen wäre. Es hätte auch die Möglichkeit bestanden, eine After-Market Lichtmaschine für wenig Geld zu kaufen, aber mir wurde davon abgeraten. Jedenfalls kaufte ich auch eine neue Zündspule von Motoritz, die sich dann als falsch herausstellte, weil diese eigentlich für eine XT600 war. Bei der Lichtmaschine hatte ich aber, meine ich, die eingeschlagenen Nummern auf dem Stator verglichen mit meiner originalen. Die müsste also passen (soweit ich mich erinnere). Jedenfalls Reparatur und soweiter. Es veränderte sich nichts, außer meinem Kontostand.
Nun ging eine lange Zeit ins Land und ich beschloss, vor kurzem, die Sache nochmal anzugehen. Ich baute den Vergaser aus und reinigte ihn (ich habe den nicht komplett zerlegt, sondern nur alles, was Düsen und Nadeln angeht, freigelegt und mit Bremsenreiniger und Druckluft saubergemacht). Dabei ist mir aufgefallen, dass die Ansaugstutzen vielleicht auch Ursache für das Problem sein könnten. Ich baute den Vergaser trotzdem nochmals ein. Es veränderte sich nichts. Als nächstes beschloss ich dann die Ansaugstutzen zu tauschen. Ich habe die Tourmax CHY 29 drin. Das hat auch geklappt, war natürlich ärgerlich, weil ich nochmal alles ausbauen musste, aber mir war schon zu Beginn klar, dass das ggf. soweit kommen könnte. Es hat sich nichts verändert.
Nun ist es so, dass die Zündspule immer noch falsch ist. Ich habe jetzt eine neue Bestellt (natürlich habe ich mich wieder mit genuine Part Preisen abziehen lassen (160 Euro). Aber gut. Auch hier hätte die Möglichkeit bestanden, dass ich After-Market Zeug kaufe. Außerdem habe ich einen neuen Zündkerzenstecker und einen neuen Rectifier gekauft. Diese Teile sind noch nicht da und auch noch nicht eingebaut, deshalb kann ich noch nichts über die Effekte sagen.
Mir ist allerdings eines Aufgefallen:
Nachdem ich die neuen Ansaugstutzen eingebaut hatte, wollte ich natürlich eine Probefahrt machen. Beim allgemeinen Zusammenbau hat sich jedoch eine Leitung (die von dem Sicherheitsschalter am Ständer) nicht wieder in der selben Position (ursprünglich eng am Rahmen) befunden. Sie ragte leicht links zur Seite am Rahmen vorbei heraus. Als ich die Maschine am laufen hatte, habe ich diese Leitung zurückschieben wollen. Als ich die Leitung leicht bewegte, ging das Motorrad sofort aus. Als ich dann das Motorrad startete und dann eine Probefahrt machte, um festzustellen, dass sich nichts verändert hatte, hielt ich kurz an und stellte sie (Motor laufend) auf den Seitenständer. Als ich dann den Ständer einklappte, fing sie stark an zu spotzen und ging innerhalb kürzester Zeit aus. Nicht so extrem, wie bei dem bewegen des Kabels (das war wirklich so wie Zündschlüssel rumdrehen), aber doch sehr schnell.
Was noch anzumerken ist:
Der Vorbesitzer hat das OTR Vergaserkit einbauen lassen. Kommt es hier vielleicht zu Schwierigkeiten (gerade auch was Luft-Kraftstoffgemischeinstellung angeht; Hier ist der Standart ja bei 3,5 Umdrehungen).
Was ich als nächstes vorhabe:
Ich werde die andere Zündspule und den anderen Kerzenstecker installieren und schauen, was dann ist. Ich werde die Elektronik überprüfen. Nicht alles aber ggf. all das, was die Maschine ausschalten könnte (Kill-Switch; Fußschalter). Hier könnte ggf. Korrosion eine Ursache für ein nicht ganz niederohmiges Schließen des Öffners sein. Außerdem müssen die Stecker auf Korrosion überprüft werden. Ggf. gehe ich mit einem Oszilloskop auf die Lichtmaschine und werde da mal messen, was da so rauskommt. Eigentlich war der Kauf eines Gleichrichters nicht unbedingt notwendig, weil der auch gleichzeitig Voltage-Regulator ist und wenn dieser Defekt wäre, müsste man am Vergussharz schon erkennen können, das was im Argen ist. Ich habe den trotzdem schonmal prophylaktisch gekauft, werde den aber nicht unbedingt austauschen. Es scheint auch nicht ausgeschlossen, dass es einen Schluss auf Masse geben könnte, oder ein Drahtbruch vorliegt. Ggf. hat die Masseverbindung am Rahmen auch keinen niederohmigen Kontakt.
Was mich verwirrt:
Ich kann nicht ganz verstehen, wieso alle bisherigen Maßnahmen wirkungslos geblieben sind. Das kann eigentlich nur dann passieren, wenn es ein Elektronikfehler ist. Allerdings kann ich mir das auch nicht erklären, weil Sie ja noch irgendwie läuft. Die einzige Erklärung wäre, dass unter Last und ggf. höherer Drehzahl, die Spannung noch ein bisschen höher ist. Vielleicht eben hoch genug, damit sie nicht ausgeht. Wenn dann die Last fällt, dann bricht sie vielleicht so ein, dass die ggf. Übergangswiderstände dafür sorgen, dass sie es nicht mehr ganz schafft.
Die Luft-Kraftstoff-Gemischeinstellung:
Wie viel Einfluss hat die? Kann die sowas verursachen? Wie wäre denn die richtige Einstellung für das OTR-Vergaserkit (Standart 3,5 kann es ja nicht mehr sein)? Was wurde denn genau geändert mit dem OTR-Vergaserkit. Ich kann dazu leider fast nichts im Internet finden. Man benötigte aber scheinbar mitgelieferte Bohrer?!
Ich kann mir das ganze Verhalten der Maschine nicht ganz erklären und wollte hier mal Fragen, was es sein könnte?
Epilog: Ich möchte nochmal anmerken, dass sie unter Last gut zieht und scheinbar "normal" läuft.
Gruß






