Ausgeschlagene Passfedernut in der AGW

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Ausgeschlagene Passfedernut in der AGW

Beitragvon Schirle66 » Mi 16. Aug 2023, 10:55

Hallo zusammen, bin seit Anfang 2018 stolzer Besitzer einer Yamaha TT600R. Seit dem vieles über dieses Forum selbst geschraubt. Dieses Jahr hat dann der Motor angefangen zu klappern. Da ich schon gehört habe dass die Passfeder an der AGW gerne ausschlägt habe ich sie kontrolliert, Passfedernut war auf der AGW leicht ausgeschlagen. Passfeder neu, Zahnrad war auch noch gut, neues Sicherungsblech wieder alles verschraubt. Jetzt nach ca. 1500 bis 2000km fängt das klappern wieder an. Ich denke dass die Passfedernut jetzt noch schlimmer ausgeschlagen ist.
Da der Motor noch super läuft würde ich ihn ungern aufmachen. Um jetzt zu meiner Frage zu kommen, ist es irgendwie möglich die Passfedernut zu reparieren ohne den ganzen Motor auseinander nehmen zu müssen?
Freue mich auf eure Antworten

LG Christoph
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Re: Ausgeschlagene Passfedernut in der AGW

Beitragvon Hiha » Do 17. Aug 2023, 07:35

Es setzt schon fast werkzeugmacherische Fähigkeiten voraus, wenn Du die Nut in der Welle mit einer Feile wieder in eine ebenmäßige Form bringen, und eine dazu passende Feder anfertigen möchtest. Es ist nicht unmöglich, aber schwierig.
Einfachere Version: Du verklebst vor dem Anziehen der Mutter die Passfeder und auch die Welle mit dem Zahnrad mittels Loctite 638. Wenns zu weit ausgenudelt ist, hilft das allerdings nicht mehr.
Gruß
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Re: Ausgeschlagene Passfedernut in der AGW

Beitragvon rolandk » Fr 18. Aug 2023, 13:51

Eventuell eine neue Passfeder einstecken und mit Flussmittel weichlöten. Danach beseitigen des zu viel Lot mit Micrrofeilen und/oder Drehmel. Ist auf jeden Fall eine Fummelei.
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Re: Ausgeschlagene Passfedernut in der AGW

Beitragvon Hiha » Mo 21. Aug 2023, 06:19

Weichlöten, da bin ich skeptisch, da Blei/Zinnlote deutlich weicher sind als z.B. stahlpulvergefüllter Epoxikleber, und schon mit dem wirds schwierig sein. Vom Wärmeeintrag mal abgesehen, den das Kugellager auch nicht mag. Mit der Fummelei bin ich ganz bei Dir. Das wirds in jedem Fall. Vielleicht solltest Du wirklich mal den normalen Standard- J B-Weld-Epoxikleber versuchen, denn der ist IMHO aktuell einer der besten für solche Zwecke.

Gruß
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Re: Ausgeschlagene Passfedernut in der AGW

Beitragvon Schirle66 » Di 22. Aug 2023, 16:31

Ok, danke schonmal für eure Antworten. Ich kann es mir kaum Vorstellen dass ein Knetmetall oder Epoxikleber diesen Kräften standhält. Da ich zum Glück Industriemechaniker bin werde ich einmal probieren die Passfedernut herauszufeilen. Klar wird das ein ewiges gefummel werden, dann eine neue Passfeder Fräsen was ich zum Glück in der Arbeit machen kann.

Gruß
Christoph
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Re: Ausgeschlagene Passfedernut in der AGW

Beitragvon Hiha » Do 24. Aug 2023, 11:30

Ich glaub das ist die sicherste Lösung. Klar könnt man auch aufschweißen und nachfräsen, aber im eingebauten Zustand... :pff:

Gruß
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Re: Ausgeschlagene Passfedernut in der AGW

Beitragvon rolandk » Fr 25. Aug 2023, 19:01

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Re: Ausgeschlagene Passfedernut in der AGW

Beitragvon PaTTRick » Fr 1. Sep 2023, 10:22

Servus zusammen!
Also ich bin mir nichtmehr zu 1000% Sicher, also nagelt mich darauf bitte nicht fest.....
aber ich meine, unser Thorn hatte damals gesagt, die Passfedern haben eigentlich nur die Funktion beim Zusammenbau die exakte Position vorzugeben.
Die Kräfte sollen dann über die Flächenpressung übertragen werden.
Deswegen auch die hohen Anzugsmomente.
Wenn es jemand besser weiß, so möge er es bitte verbessern!
Grüße Patrick
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Re: Ausgeschlagene Passfedernut in der AGW

Beitragvon julius » Mi 6. Sep 2023, 04:01

PaTTRick hat geschrieben:Servus zusammen!
Also ich bin mir nichtmehr zu 1000% Sicher, also nagelt mich darauf bitte nicht fest.....
aber ich meine, unser Thorn hatte damals gesagt, die Passfedern haben eigentlich nur die Funktion beim Zusammenbau die exakte Position vorzugeben.
Die Kräfte sollen dann über die Flächenpressung übertragen werden.
Deswegen auch die hohen Anzugsmomente.
Wenn es jemand besser weiß, so möge er es bitte verbessern!
Grüße Patrick

moin moin,

das ist aber Quatsch lieber Patrick, ich glaube nicht, dass Thorn sowas gesagt hat. Vlt in einen anderen Kontext. Bei konischen Verbindungen ist so, die Kräfte werden über die Fläche übertragen, daher oft gar kein Passfeder verbaut ist, aber bei zylindrischen Verbindungen, ist immer ein Passfeder da, oder eine andere Lösung für Kraftübertragung. Die Schraube/Mutter sorgt dafür, dass alles auf Position bleibt und verhindert bei Lastwechsel, dass Spiel zwischen Passfeder und Nut entsteht.
Wenn die Schaube/Mutter nicht richtig angezogen ist oder mit der Zeit sich lockert, entsteht beim Lastwechsel ein mini Spiel, der immer grösser wird. Dieser Zustand haben wir jetzt hier.
Man kann viel selber basteln mit mehr oder weniger Erfolg, aber ich würde die Welle ausbauen und eine neue rein. Alles andere rächt sich mit der Zeit.
Gruß Julius

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Re: Ausgeschlagene Passfedernut in der AGW

Beitragvon Hiha » Mi 6. Sep 2023, 10:44

Ich bin ganz beim Julius.
Für Kegelverbindungen ist das so, bei zylindrischen Wellen IN UNSEREN ALTMODISCHEN MOTOREN nicht. Bei Modernen PKW-Motoren gibts zylindrische Verbindungen, wo tatsächlich die Federn nur die Positionierung übernehmen, die haben aber spezielle, mit Diamantstaub belegte Reibscheiben verbaut, und höchstfeste Schrauben mit extraterrestrischen Anzugsmomenten die das Ganze zusammenhalten.
Beispiel:
https://multimedia.3m.com/mws/media/182 ... -shims.pdf
Die Anzugsmomente hab ich nicht mehr sicher im Kopf, da war was mit 200Nm plus 90° plus 30° oder so ähnlich...
Gruß
Hans
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