Vergaser dreckig, Leelauf beschissen, Schraube gebrochen

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Vergaser dreckig, Leelauf beschissen, Schraube gebrochen

Beitragvon hannesf » Mi 27. Jan 2021, 07:57

Hi,

Ich habe hier ein mopped bekommen - es ist zwar eine Yamaha aber keine TT600 - es ist eine XJ900, späte 80er Jahre. Ich hoffe ich kann hier trotzdem eine Frage dazu stellen? Die Fragen sind ja nicht explizit Motorradspezifisch(?).

1. Das Mopped läuft extrem beschissen im Leerlauf und lässt sich kaum einstellen (vermutung viel zu mager). Motor dreht unkontrollierbar ohne gas hoch, kommt nur langsam wenn überhaupt runter. Wenn man erstmal unterwegs ist läuft sie ganz gut.
Vergaser ist rausgenommen und zerlegt, er sieht so aus: Was ist das für Dreck und kann das ein Grundfür so ein miserables verhalten sein?
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Was wäre der nächste Schritt? Bremsenreiniger und Druckluft, oder gleich jemanden suchen und den Vergaser ins Ultraschallbad werfen lassen?

2. Meine zweite Vermutung sind die Ansaugstutzen gewesen. Von aussen sehen sie auch schon nicht sonderlich schön aus. Leider hat es bei dem Versuch die Stutzen zu lösen 2 (bis jetzt) schraubenköpfe abgerissen, 2 Stutzen SItzen noch da wo sie seit 30 Jahren sitzen... Es sind jetzt noch ca. 5mm lange Gewindestümpfe da. Bevor ich jetzt was falsch mache - wie bekommt man die jetzt am besten aus dem Motor? Ausbohren würde nur mit dem Ausbau des Motors gehen - ansonsten ist da kein Platz. Any Ideas?
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Vielleicht hat ja jemand Ideen, auch wenn es sich nicht um eine TT handelt...

Gruß und Dank!
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Re: Vergaser dreckig, Leelauf beschissen, Schraube gebrochen

Beitragvon felix250 » Mi 27. Jan 2021, 08:05

Grüße!

Ich hätte nur eine Vermutung zu 1. Und zwar könnte das Rost aus dem Tank sein, sofern die XJ einen aus Blech hat? So braunes Gelump kenne ich von meiner MZ mit Blechtank und muss regelmäßig sauber gemacht werden. Das ist so fein, das zumindest bei mir nie ein Filter geholfen hat. Ich würde deshalb fast empfehlen den Vergaser tatsächlich mal ins Ultraschallbad zu werfen.
Zuletzt geändert von felix250 am Mi 27. Jan 2021, 09:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Vergaser dreckig, Leelauf beschissen, Schraube gebrochen

Beitragvon Sallo1971 » Mi 27. Jan 2021, 08:59

Jo, ich würde auch den Gaser schallen. Dieser braune Überzug ist wahrscheinlich überall und kann die feinen Bohrungen von den Düsenstöcken verändern.
Die Schraubenreste muss man wirklich vorsichtig behandeln. Sie werden wahrscheinlich vom Aluoxid in die Zwinge genommen sein...
Ich würde erstmal den Schraubenresten mit einem Hammer leicht ein paar Schläge geben und dann Rostlöser eine Nacht einwirken lassen. Dann mit einer Lötlampe das Alu drumherum gut warm machen und den Gewinderest mit einer Wapuzange fest im Griff, ganz vorsichtig und mit Gefühl immer hin und her wackeln. Dabei genau beobachten ob was kommt...quasi freijackeln.
Schau, das du dir den Dichtsitz dabei nicht zerkratzt.
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Re: Vergaser dreckig, Leelauf beschissen, Schraube gebrochen

Beitragvon Maybach » Mi 27. Jan 2021, 09:28

Ad Schrauben
Wie von Sallo bereits vorgeschlagen vorgehen. Das scheint mir ohne Motorausbau die einzige Möglichkeit.
Und vielleicht zum Ausdrehen (wenn keine wirklich scharfe WaPu- oder Gripzange vorhanden) gleich einen Stehbolzenausdreher (in der Art: https://www.oe-shop24.at/stehbolzen-aus ... 19-mm.html) verwenden.

Also: erst mit viel Geduld immer wieder Kriechöl, dann ordentlich Wärme auf das Alu und dann geht es hoffentich auf.

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Re: Vergaser dreckig, Leelauf beschissen, Schraube gebrochen

Beitragvon Sallo1971 » Mi 27. Jan 2021, 10:32

Wenns hart auf hart kommt, kann man vielleicht mit einer Winkelbohrmaschine und abgeflextem Bohrer was werden.
Besser ist aber die Reste so rauszubekommen.
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Re: Vergaser dreckig, Leelauf beschissen, Schraube gebrochen

Beitragvon hannesf » Mi 27. Jan 2021, 11:12

Sallo1971 hat geschrieben:Jo, ich würde auch den Gaser schallen. Dieser braune Überzug ist wahrscheinlich überall und kann die feinen Bohrungen von den Düsenstöcken verändern.
Die Schraubenreste muss man wirklich vorsichtig behandeln. Sie werden wahrscheinlich vom Aluoxid in die Zwinge genommen sein...
Ich würde erstmal den Schraubenresten mit einem Hammer leicht ein paar Schläge geben und dann Rostlöser eine Nacht einwirken lassen. Dann mit einer Lötlampe das Alu drumherum gut warm machen und den Gewinderest mit einer Wapuzange fest im Griff, ganz vorsichtig und mit Gefühl immer hin und her wackeln. Dabei genau beobachten ob was kommt...quasi freijackeln.
Schau, das du dir den Dichtsitz dabei nicht zerkratzt.


Hi,

muss der Düsenstock vorm Ultraschallbad raus? Oder kann man einen Vergaser mehr oder weniger so wie er ist da reinwerfen?

Gruß
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Re: Vergaser dreckig, Leelauf beschissen, Schraube gebrochen

Beitragvon Sallo1971 » Mi 27. Jan 2021, 12:07

Alles raus...und jedes Teil in einer Form aus Drahtgeflecht schallen. Nicht einfach reinschmeißen und auf dem Badgrund rumliegen lassen.
Pass auf, das dir beim Ausschrauben der Düsen und Stöcke da nicht noch mehr abreißt. Ein neuer Dichtsatz macht auch Sinn.
Den Vergaser beim schallen auch gelegentlich wenden, damit das Wasser bzw. der Schall überall hin kommt.
Das richtige Mittel für ein gutes Ergebnis ist auch wichtig. ..z.B. Tickopur R33.
Das ganze mit VE-Wasser ansetzen und vorher ne halbe Stunde zum entgasen im Leerlauf betreiben.

Zum Schluß noch ordentlich mit VE-Wasser neutralisieren und ausblasen.
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Re: Vergaser dreckig, Leelauf beschissen, Schraube gebrochen

Beitragvon hannesf » Mi 27. Jan 2021, 12:18

Hmm. Das klingt aufwändig!
Hat jemand hier zufällig so ein Gerät und könnte das für eine angemessene Gegenleistung Ultraschallisieren ;) ?
(sind immerhin 4 einzelne Vergaser...)
Gruß
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Re: Vergaser dreckig, Leelauf beschissen, Schraube gebrochen

Beitragvon Sallo1971 » Mi 27. Jan 2021, 13:21

Wenn mans macht um Fehler auszuschließen, dann sollte es schon vernünftig gemacht werden.
Ich hatte es mal vorsorglich mit dem Schaller auf der Arbeit gemacht und dabei nen Leistungskit von OTR verbaut.

An deiner Stelle würde ich es selbst machen...zumindest das Zerlegen, wenn du keine Möglichkeit zum Schallen hast.
Man lernt nur dazu und ist besser gewappnet, wenn man mal ein Problemchen hat.

Danach muß bei einer Vergaserbank aber auch alles wieder eingestellt und synchronisiert werden.
Dafür benötigt man Messgeräte.

Wenn du richtig Bock darauf hast sowas zu lernen, kann man sich ein Schallgerät ausm Internet fürn Hunni und nen Koffer für synchronisieren nochmal fürn Hunni holen.
Dann kannst das irgendwann auch für andere anbieten. Gefragt ist sowas immer.
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Re: Vergaser dreckig, Leelauf beschissen, Schraube gebrochen

Beitragvon Josef » Fr 29. Jan 2021, 02:27

hannesf hat geschrieben:Hmm. Das klingt aufwändig!
Hat jemand hier zufällig so ein Gerät und könnte das für eine angemessene Gegenleistung Ultraschallisieren ;) ?
(sind immerhin 4 einzelne Vergaser...)
Gruß

Du wohnst ja in Berlin?
Ich hab so ein Teil.
Kanst du dir gerne bei mir abholen unf dann wiederbringen
Gruss
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